5. Jahrestagung, 3.-4. April 2002
Sowohl im Kontext der Raumtheorie als auch der individuellen oder kiollektiven Praktiken erweisen sich die vielfältigen Schnittstellen des Übergangs von einem räumlichen Definitionsbereich zum anderen als reichhaltiger und aussagekräftiger Untersuchungsgegenstand, zumal sich Raumerfahrung immer erst im Spannungsfeld von Grenzziehung und übertretung generiert.. Der Jahresschwerpunkt Transgressionen, der sich an die Raumthematik logisch anschließt, fokussiert mithin die Transgressions /Transformationsvorgänge selber, die - im Modus von Erschließung, Negation und neuer Funktionalisierung - als Konstitutionsdynamik in die Raumsemiosis eingelassen sind. Zugleich führt die Konzentration auf Grenzwahrnehmung und Grenzüberschreitung über den thematisch und methodisch engeren Bereich der Raums hinaus in den Bereich universeller kultureller und sozialer, individueller oder kollektiver Selbstbehauptungsphänome - denn, so Claudio Magris: ohne "begrenzende Unterscheidung gibt es keine Identität, keine Form […], ja nicht einmal eine reale Existenzmöglichkeit." (Claudio Magris, Wer steht auf der anderen Seite?, 1993).
Ort: University of California at Berkeley, Dwinelle Hall 370
Jahresthema 2001/02: Poetics of Transgression